Wie bläst man eine Kerze hinter einer Flasche aus? Ganz einfach: Man pustet auf die Flasche. Dank dem Coanda-Effekt streicht die Luft auf beiden Seiten um die Flasche herum und trifft sich an der Kerze wieder. Der Coanda-Effekt spielt auch beim Fliegen eine große Rolle. Zu Beginn des kalten Krieges ließen das kanadische und das amerikanische Militär sogar „Fliegende Untertassen“ ähnliche Fluggeräte bauen, die den Coanda-Effekt ausnutzten. Mehr dazu bei den Videos.
Achtung: Dieses naturwissenschaftliche Experiment mit Feuer darf, je nach Alter, von Kindern aufgrund der Brand- und Verletzungsgefahr gar nicht oder nur unter Aufsicht von Erwachsenen durchgeführt werden.
Was wird gebraucht?
- Dose oder Flasche
- Kerze und Streichhölzer
Was ist zu tun?
Man nehme die Flasche, stelle eine brennende Kerze dahinter und blase etwa in Höhe der Kerzenflamme auf die Flasche.
Was ist geschehen? Erklärung zum Coanda-Effekt
Strömende Gase folgen gekrümmten Oberflächen, solange die Krümmung der Oberfläche nicht zu stark ist. Aus diesem Grund kann man die Kerze hinter der Flasche ausblasen. Der sogenannte Coanda-Effekt wurde von dem rumänischen Luftfahrttechniker Henri Coanda (1885–1972) entdeckt. Er konnte ihn jedoch nicht erklären. Im Prinzip geschieht beim Coanda-Effekt jedoch nicht viel mehr, als dass die ankommende Luft diejenige an der Krümmung verdrängt und den so entstandenen Raum dann selbst ausfüllt. Der Coanda-Effekt funktioniert in gleicher Weise mit Flüssigkeiten. Hierzu gibt es den Versuch Klappernde Suppenlöffel.
Der Coanda-Effekt im Alltag
Der Coanda-Effekt spielt – wie auch der Bernoulli-Effekt – beim Fliegen eine wichtige Rolle. Bei den Linktipps gibt es mehr Versuche zum Bernoulli-Effekt. Außerdem dient der Coanda-Effekt in der Klimatechnik dazu, Luftströmungen zu kontrollieren. Mit seiner Hilfe kann man zum Beispiel erreichen, dass sich kalte Luft aus einer Klimaanlage in einem Großraumbüro gleichmäßig verteilt.
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Physikalischer Miniversuch zum Coanda-Effekt
Der Coanda-Effekt ist auch bei Flüssigkeiten zu beobachten, wie in diesem Heimversuch deutlich zu sehen ist. Hier hält man einen kleinen Ball (oder auch einen Löffel) in einen Wasserstrahl. Man kann gut erkennen, wie das Wasser an der runden Form entlangläuft.
Quelle/n:
Gardner, Martin (1981): Entertaining Science Experiments with Everyday Objects. New York, Dover Publications, S. 104