Bevor es das Kino gab, gab es optisches Spielzeug wie La Toupie fantoches. Es stellt ein Vorläufer des modernen Kinos dar. Entwickelt hat es Emile Reynaud, ein französischer Fotograf um 1880 . La Toupie fantoches ist ähnlich dem ebenfalls von ihm erfundenen Praxinoskops. Es besteht jedoch aus vier dreieckigen Spiegeln, die eine drehbar gelagerte Pyramide bilden.
Am Scheitelpunkt dieser Pyramide lässt sich eine bebilderte Scheibe aus Pappe anbringen. Diese wird so angebracht, dass sich die vier Bilder auf der Scheibe jeweils genau gegenüber eines der vier Spiegel befinden. Normalerweise wird La Toupie fantoches mit mehreren solcher Scheiben mit unterschiedlichen Motiven geliefert.
Dreht man die Pyramide nun an, erwachen die Bilder zum Leben. Dieser Eindruck entsteht, weil das Auge in jedem Spiegelsegment ein neues Bild sieht. Das Gehirn interpretiert diese Abfolge von Bildern jedoch als die Bewegung ein und derselben Abbildung. Damit auf diese Art und Weise ein scheinbar bewegtes Bild entstehen kann, braucht es etwa 14 bis 16 Bilder pro Sekunde. Man nennt dieses Phänomen den stroboskopischen Effekt.