Praxinoskop

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Praxinoskop mit SpieluhrWie auch das Zoetrop ist das Praxinoskop eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Die Zaubertrommel, wie man dieses Gerät auch nennt, wurde vom französischen Professor für Physik, Charles-Émile Reynaud um 1877 entwickelt.

Mittels einer Spiegelanordnung kann man im Praxinoskop bewegte Bilder betrachten. Bereits 1892 gelang es mit Hilfe des Praxinoskop und ein paar Tricks einen bis zu 15 Minuten langen Film zu zeigen. Das Praxinoskop stellt damit eine wichtige Erfindung im Animationsfilm und der Kinematographie dar und war eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Zoetrop.

Praxinoskop

Aufbau des Praxinoskop

Das Praxinoskop besteht aus einer Trommel, an der 12 Spiegel angebracht sind. Diese Trommel ist auf einen Fuß montiert und lässt sich drehen. An der im Abstand von einigen Zentimetern angebrachten Außenwand kann man Bildstreifen mit einer Folge von 12 Bildern anlegen, die eine Bewegung darstellen.

Der Abstand von der inneren Trommel zur Außenwand entspricht dabei genau dem Radius der inneren Trommel. Für ein optimales Ergebnis befindet sich immer ein Bild genau gegenüber eines Spiegels. Versetzt man die Trommel in Rotation und betrachtet die Spiegel, kann man eine kontinuierliche Bewegung beobachten.

Das Praxinoskop funktioniert dank dem stroboskopischen Effekt. Ruhende Objekte erscheinen dabei in Bewegung und – umgekehrt – sich bewegende Objekte in Ruhe, wenn man in regelmäßigen zeitlichen Abständen immer nur einen kurzen Blick darauf erhascht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn in einer Disko ein Stroboskop zum Einsatz kommt. Leuchten die Lichtblitze auf, scheinen die Tänzer in ihren Bewegungen wie eingefroren. Beim Praxinoskop erzeugt man hingegen aus ruhenden Bildern bewegte. Damit für das menschliche Auge ein bewegtes Bild entsteht, braucht es etwa 14 bis 16 Bilder pro Sekunde. Das Gehirn interpretiert diese verschiedenen Bilder als die Bewegung ein und derselben Abbildung.