Mit nur drei Zutaten – einer dicken Kartoffel, einem langen Küchenmesser und einem Gummihammer – kann man ein spannendes Kartoffel-Experiment zum Thema Trägheit machen, inklusive eines tollen A-ha-Effektes (s. Video).
Achtung: Dieses Experiment mit einem scharfen Messer darf von Kindern wegen der Verletzungsgefahr nicht durchgeführt werden.
Was wird gebraucht?
- eine dicke Kartoffel oder einen dicken Apfel
- einen Gummihammer
- ein langes Küchenmesser
Was ist zu tun?
Dieses Experiment mit Kartoffel sollte von einer erwachsenen Person durchgeführt werden, da Verletzungsgefahr besteht.
1. Zuerst spießt man die Kartoffel (oder den Apfel) auf das Küchenmesser auf (s. Foto links), so dass die Kartoffel fest auf dem Messer steckt.
2. Dann dreht man das Messer mit der Kartoffel um, so dass die Kartoffel frei nach unten hängen kann.
3. Danach schlägt man mit einem Gummihammer mehrmals fest auf den Griff des Messers (s. Video) unten.
Man kann die Zuschauer vorher fragen, was wohl mit Kartoffel passieren wird. Fällt sie vom Messer? Oder bewegt sie sich gar nicht?
ACHTUNG: Um das Messer von der Kartoffel zu befreien, darf man keinesfalls in die Klinge fassen. Schneiden Sie die Kartoffel einfach durch oder verwenden Sie den Hammer, um das Messer von der Kartoffel zu befreien.
Was ist passiert?
Je öfter man auf den Griff des Messers schlägt, desto weiter rutscht die Kartoffel nach oben. Erklären lässt sich dies mit der Trägheit der Kartoffel.
Schlägt man mit dem Gummihammer auf das Messer, entsteht eine ruckartige Bewegung nach unten. Da die dicke Kartoffel träge ist, kann sie dieser Bewegung nicht so schnell folgen und verharrt an Ort und Stelle. Das Messer bewegt sich dennoch nach unten. Daher rutscht die Kartoffel an der Messerklinge nach oben.
Kartoffel-Experiment: Dieses Phänomen im Alltag
Der berühmte Physiker Sir Isaac Newton erkannte bereits im 17. Jahrhundert, dass Körper wie zum Beispiel die dicke Kartoffel träge sind und am liebsten in dem Bewegungszustand verharren, in dem sie sich gerade befinden.
Daraus entstand das berühmte erste Newtonsche Gesetz, auch lex prima oder Trägheitsprinzip genannt und es lässt sich wie folgt zusammenfassen: „Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmig geradlinigen Bewegung, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“
Sitzen wir im Auto und bremst dieses abrupt ab oder fährt abrupt an, dann verhalten wir uns wie die Kartoffel auf dem Messer. Beim Anfahren werden wir fest in den Sitz gepresst, weil wir unsere Körper zunächst in Ruhe verharrt. Beim Abbremsen bewegen wir uns nach vorn und müssen vom Sicherheitsgurt festgehalten werden, denn obwohl das Auto zum Stillstand kommt, bewegen wir uns im ersten Moment einfach weiter geradeaus.