Beim Liebesthermometer, Liebesbarometer oder Pulshammer handelt es sich um ein evakuiertes Glasgefäß, in dem sich eine Flüssigkeit mit einem niedrigen Siedepunkt befindet. Hält man den unteren Teil des Liebesbarometers in der Hand, so erwärmt sich die Flüssigkeit.
Dabei entstehen Dämpfe, die die Flüssigkeit verdrängen und in den oberen Hohlraum treiben. Am Ende dieses Vorganges folgen die Dämpfe selbst und treten in den oberen Hohlraum ein, sodass es den Anschein hat, als würde die Flüssigkeit kochen.
Bereits im 19. Jahrhundert waren solche Geräte auf Jahrmärkten zu finden, und Menschen bezahlten Geld, um zu schauen, wie es um ihre Verliebtheit und die Glut ihrer Leidenschaft steht. Häufig hatte dieses Instrument damals eine längliche Form wie das Exemplar auf dem Foto rechts.
Für Verwirrung sorgten Liebesthermometer währenddessen unter Wissenschaftlern dieser Zeit. Diese konnten sich nicht erklären, wie Flüssigkeiten bei so niedrigen Temperaturen überhaupt kochen können. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis man begriff, dass der Siedepunkt eines Stoffes, also der Punkt, an dem er zu kochen und zu verdampfen beginnt, nicht allein von der Temperatur abhängt, sondern auch mit dem Druck zu tun hat.
Ein tolles Experiment mit dem Liebesbarometer geht wie folgt: Man stellt das Liebesbarometer kopfüber in ein Glas mit Eiswasser. Im kälteren Teil sammelt sich dann nach und nach eine farblose Flüssigkeit. Fügt man dem Eiswasser einen Esslöffel Salz hinzu, so wird das Gemisch noch kälter, sodass man den Effekt noch besser beobachten kann. Die Erklärung: In diesem Versuchsaufbau wird die Flüssigkeit im Liebesbarometer destilliert. Im kälteren Bereich sinkt der Druck ab, dadurch strömen Dämpfe in diesen Bereich, die wiederum am Glas kondensieren, sodass sich klare Flüssigkeit sammelt.
Achtung: Die Flüssigkeit im Innern des Gefäßes ist leicht brennbar.