Aufgabe in diesem Versuch ist es, ein rohes Ei mit der bloßen Hand zu zerdrücken. Das scheint einfach, ist es aber ganz und gar nicht. Probieren Sie es aus! Mehr Versuche mit Eiern sind weiter unten zu finden.
Was wird gebraucht?
- ein rohes Ei, das keine Haarrisse oder andere Beschädigungen aufweisen darf
Was ist zu tun?
Man hält das Ei in der Hand, wobei Handfläche und Finger (ohne Ringe oder sonstigen Schmuck) das Ei gleichmäßig umschließen. Ebenso gleichmäßig und mit allen Fingern drücke man dann zu.
Es ist ratsam, den Versuch draußen zu machen. Zerbricht das Ei nämlich wider Erwarten – sei es, weil man vergessen hat, einen Ring abzulegen, oder weil das Ei schon beschädigt war -, gibt es eine entsprechende Sauerei.
Was ist geschehen?
Versucht man ein Ei auf die beschriebene Art und Weise zu zerbrechen, so wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Die Kugel gehört nämlich zu den stabilsten Konstruktionen überhaupt. Sie kann einem gleichmäßigen Druck besser standhalten als jede andere Form, denn sie besitzt keine ausgezeichneten Schwachpunkte.
Nicht nur seine Form schützt das Ei jedoch vor dem Zerbrechen. Zudem kommen ihm zwei erstaunliche physikalische Eigenschaften von Flüssigkeiten zugute, in diesem Fall dem Eiweiß und Eigelb. Erstens: Übt man Druck auf Flüssigkeiten aus, so verteilt sich dieser gleichmäßig und erzeugt einen entsprechend gleichmäßigen Gegendruck von innen nach außen. Zweitens können Flüssigkeiten zwar jede beliebige Form annehmen, aber sie sind so gut wie inkompressibel, lassen sich also nicht oder kaum zusammenpressen.
Dieses Phänomen im Alltag
Das Runde ist die Form der Wahl, wenn Körper viel Druck standhalten müssen. Dies gilt für Flugzeuge wie auch für U-Boote, Brücken- und Tunnelbauten oder Torbögen. Hydraulische Pressen machen sich die Tatsache zunutze, dass sich Druck in Flüssigkeiten gleichmäßig ausbreitet.
Ähnliche Freihandversuche
Experiment 1: Der Eiertest: Roh oder gekocht?
Experiment 2: Ein Ei verschwindet in einer Flasche
Physikalischer Miniversuch: Wie macht man aus einem Ei einen Stehaufkreisel? Ganz einfach: Man schüttelt ein gekochtes Ei, legt es auf eine glatte Unterlage und versetzt es in eine möglichst schnelle Rotation. Siehe da: Das Ei stellt sich auf. Mit einem rohen Ei klappt dieser Versuch nicht. Dies ist somit auch eine Methode, um ein rohes von einem gekochten Ei zu unterscheiden. Warum man das Ei vorher schütteln muss? Mit Schütteln funktioniert der Versuch einfach besser.
Physikalischer Miniversuch: Ein weiterer schöner Eierversuch besteht darin, ein Ei so lange in Essig liegen zu lassen, bis sich die Schale aufgelöst hat. Dies dauert etwa 24 Stunden. Das Ei wird dann nur noch von der Eihaut zusammengehalten. Dieses Experiment hat zwar nicht viel mit Physik zu tun, macht aber Spaß, und so ein nacktes Ei ist ein tolles Spielzeug. Eierschalen bestehen übrigens aus Kalziumkarbonat. Reagiert dies mit Essigsäure, entsteht Kohlendioxid. Daher bilden sich Bläschen auf der Eierschale.